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Erdmagnetfeld

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Erdmagnetfeld

Um die Funktionsweise und den Aufbau des Magnetometers zu verstehen, sind ein paar erklärende Worte zum Erdmagnetfeld und dessen physikalische Beschreibung notwendig.

Der Hauptteil des Erdmagnetfeldes hat seine Ursachen im Inneren der Erde. Dieses "interne Magnetfeld" wird im Erdkern durch Dynamoeffekte erzeugt (Kernfeld). Einen weiteren, kleineren Anteil am "internen Magnetfeld" hat das Krustenfeld, verursacht durch remanente (dauerhafte) Magnetisierung von Gesteinen und Mineralien in der Erdkruste. Das "interne Magnetfeld" unterliegt zwar beträchtlichen, dafür aber nur sehr langsamen Veränderungen in Zeiträumen von Monaten, Jahren, Jahrhunderten. Das beschriebene Magnetometer ist nicht zur Messung dieser Veränderungen vorgesehen.

Eine weitere Komponente des an der Erdoberfläche registrierbaren Magnetfeldes kommt von außen und wird deshalb als "externes Magnetfeld" bezeichnet. Verursacht wird es durch Ladungsbewegungen (elektrische Ströme) in der Ionosphäre der Erde. Diese können unterschiedliche Ursachen haben. Insbesondere elektrische Stromsysteme, die durch Wechselwirkung des Sonnenwindes mit der Magnetosphäre der Erde einhergehen bewirken am Erdboden geomagnetische Störungen. Die Veränderungen, die in Zeitbereichen von einigen Sekunden bis zu Tagen stattfinden, können mit dem Fadenmagnetometer registriert und aufgezeichnet werden.

Grob beschrieben gleicht das Erdmagnetfeld an der Erdoberfläche dem Feld eines im Erdinneren verankerten Dipol-Stabmagneten, wobei dessen Achse gegenüber der Erdachse geneigt ist. So befindet sich der magnetische Nordpol (gem. Magnetfelddefinition eigentlich ein magnetischer Südpol) nicht an der Stelle des geografischen Nordpols, sondern derzeit ca. 500 km entfernt davon, nördlich von Kanada.

Die magnetische Feldstärke ist ein Vektorfeld. Für jeden Raumpunkt ist die Stärke und die Richtung definiert. Um an einem bestimmten Punkt auf der Erdoberfläche das Magnetfeld vollständig zu beschreiben, eignet sich die Angabe seiner 3 räumlichen Komponenten.

X-Komponente: Feldanteil in geografischer Nordrichtung (Süd nach Nord weisend)

Y-Komponente: Feldanteil in geografischer Ostrichtung (West nach Ost weisend)

Z-Komponente: Feldanteil in Richtung Nadir (Erdmittelpunkt)


Genauso gut lässt sich das Magnetfeld durch Angabe einer Gesamtfeldstärke (F), dem Deklinationswinkel (D) und der Inklination (I) angeben. Unter der Deklination (oder Missweisung) versteht man den Winkel, den der horizontale Feldanteil (H) gegenüber der geografischen Nordrichtung abweicht (positive Werte = östliche Abweichung). Die Inklination ist der Winkel einer Magnetfeldlinie gegenüber der Horizontalen
.

Die Feldstärke* wird in der Einheit Tesla angegeben. An der Erdoberfläche beträgt sie grob zwischen ca. 30.000 nT am Äquator und 65.000 nT an den Magnetpolen.
Das beschriebene Fadenmagnetometer reagiert nur auf Änderungen der Deklination bzw. der Y-Komponente.

Magnetfeldvektor

* Streng genommen handelt es sich bei dem bislang "magnetisches Feld" genannten Begriff um die magnetische Flussdichte, die zum eigentlichen magnetischen Feld proportional ist.

 (c) Juergen Michelberger  2016

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